The Raven (USA 1963)
Roger Corman ist der King of B-Movies, von billig und schnell produzierten Filmen, die meist mit einem kalkulierbaren Risiko entstehen. Besondere Perlen aus der Corman-Schmiede sind die sogenannten Edgar-Allen-Poe Verfilmungen. Angelehnt an die Lyrik des Schauer-Poeten entstand 1963 auch THE RAVEN, der mit dem gleichnamigen Gedicht kaum etwas zu tun hat.
Neben geringer Production Values sind ein Markenzeichen von B-Movies das Auftreten von Stars, die – sagen wir mal - ihre beste Zeit schon hinter sich hatten. Der B-Movie Fan möchte die abgehalfterten Stars leiden sehen. In THE RAVEN gibt es davon gleich eine ganze Reihe. Zum einen Peter Lorre, bekannt vor allem durch seine Rolle in Fritz Langs M. Lorre darf sich mit angeklebten Rabenflügeln durch den Film bewegen. Außerdem liefern sich Frankenstein-Darsteller Boris Karloff und Vincent Price, der in mehren Corman-Produktionen zu sehen ist, ein bizarr-skurriles Zauberer-Duell. Zu entdecken ist allerdings auch ein neuer Star. Jack Nicholson quält sich hölzern durch den Kunstnebel. Wie viele aufstrebende Schauspieler und auch Regisseure seiner Generation, ging er seinen Weg durch die Corman-Schule.
The RAVEN ist heute ein nicht mehr ganz ernst zunehmender Spaß mit viel Charme. Die Farben sind knallbunt, die Schauspieler nehmen sich selbst nicht besonders ernst und agieren mit reichlich Augenzwinkern. Immer wieder erstaunlich, weil damals nur als B-Picture vorstellbar, geistern heute Zauberer, Hexen und verwunschene Wesen mit Multimillionen-Dollar Budget über die Leinwände.
USA 1963
Regie: Roger Corman
Buch: Richard Matheson