Death Proof (USA 2007)
Quentin Tarantino war einmal der Liebling aller Filmkritiker. Vielleicht weil sie sich in ihm wieder erkannten. Genau wie sie verbrachte er Jahre seines Lebens in abgedunkelten Räumen - im Kino oder vorm Fernseher - und schaute sich durch die Filmgeschichte. Mit PULP FICTION begann der Aufstieg des amerikanischen Independent-Kinos und setzte ein Zeichen gegen Hollywood. Auch das fand Beifall.
Doch von Film zu Film - von FROM DUSK TILL DAWN bis DEATH PROOF - vermehrten sich die kritischen Stimmen. Wurde JACKIE BROWN noch als Film gewertet, mit dem Tarantino endlich erwachsen wurde, folgte sofort der Rückschlag: KILL BILL und jetzt DEATH PROOF galten viele als reine Plünderung der Filmgeschichte. Das einstige Wunderkind hat uns alle betrogen, so der Tenor landauf und landab. Er macht nichts über das wahre Leben und mit wirklichen Menschen möchte er sich schon gar nicht auseinandersetzen.
Den kritischen Stimmen kann man entgegenhalten: Na und? Und entgegenschmeißen: Tarantino inszeniert zwar keine wahren Dramen, aber dramatische Wahrheiten. Und die lauten nun manchmal: Hauptsache es ist spannend, schnell und laut. Und diese heilige Dreifaltigkeit vereint DEATH PROOF zu göttlicher Wahrheit und zu purem Kino.
USA 2007
Regie: Quentin Tarantino
Buch: Quentin Tarantino