Diabolik (Frankreich/Italien 1968)
Diabolik (John Phillip Law) treibt mit der Polizei seine Spielchen: Vor deren Augen lässt er einen 20 Tonnen Goldbarren, mehrere Millionen und ein wertvolles Halsband verschwinden. Inspektor Ginko (Michel Piccoli) ist machtlos. Selbst als Diabolik schon tot zu sein scheint, entkommt er der überforderten Staatsmacht noch.
DIABOLIK (oder ACHTUNG: DIABOLIK nach dem deutschen Verleihtitel) ist die Verfilmung eines italienischen Comics. Diabolik war einer der ersten so genannten „fumetti neri“. Triviale Comics, die sich aus einer Mischung aus Erotik, Crime und Horror zusammensetzen. Dass der Film auf einer Comicvorlage beruht, ist augenscheinlich. Die Charaktere sind überzeichnet. Besonders Amtsträger wie die Minister für Verteidigung und Finanzen ähneln Karikaturen. So wird Diabolik zu einem modernen Robin Hood – nur dass nicht die Armen profitieren, sondern Diaboliks Geliebte Eva Kant (Marissa Mell). Die Comicvorlage wird auch durch Ennio Morricones Soundtrack, die überaus bewegliche Kamera und die absurde Ausstattung spürbar.
Regisseur Mario Bava beweist mit DIABOLIK wieder einmal seine Vorliebe für triviale Stoffe, die er mit Liebe zum Detail aufwertet. In DIABOLIK hat Bava zum Beispiel die aufwendigen Matte Paintings hergestellt. Natürlich ist der Film großer Trash. Der Camp-Aspekt ist nicht zu übersehen. Die Schauspielleistungen passen sich perfekt der Künstlichkeit des ganzen Settings an. Alles wirkt wie eine schlechte Parodie auf die James-Bond-Reihe. Und trotzdem wirkt der Film sehr frisch und spiegelt die Popkultur der späten 60er Jahren so spielerisch wider, dass einem bei 110 Minuten DIABOLIK bestimmt keine Minute langweilig wird.
Diabolik
Italien/Frankreich 1968
Regie: Mario Bavia
Buch: Adriano Baracco, Mario Bava, Brian Degas, Tudor Gates